Irdonin

In den schwefelwolkenverhangenen Tälern und Hängen des östlichen Eruis liegt an der Küste der südlichen See sein höchster Berg. Hier erwachten vor Jahrtausenden die ewigen Herrn der magischen Welt: die Drachen.

Wie die Einhörner gibt es auch sie schon, solange wie es diese Welt gibt. Sie stellen den Gegenpol zur ewigen Weisheit und Sanftmut der Hornträger im Nordwesten dar. In ihnen lebt die wilde Ungezähmtheit der Urgewalten.

Es gibt verschiedene Drachenschwärme, die sich äußerlich in Farbe und Größe unterscheiden. Sie alle brüten ihre Eier an den unterschiedlichen Orten ihres Gebietes aus. Die Roten direkt an den feurigen Hängen des Berges. Die Grünen mehr in den üppigen heißen Dschungeln, die sich am Grund mancher Vulkankessel finden. Die Gelben in den Schwefelsümpfen im Landesinneren.

Ihnen allen ist gemein, dass sie ihre Gelege nur bis zur Zeit des Schlupfes betreuen und die Jungdrachen danach ihrem unbeherrschbaren Zorn überlassen.

Es soll gut zweihundert Jahre dauern, bis ein frisch geborenes Drachenherz die Gewalt in sich bezähmen lernt und mit Besonnenheit einzusetzen vermag.

Das mag einer der Gründe sein, warum die Drachen sich so selten über die Berge von Guenhal hinweg ins restliche Erui begeben. Ein anderer ist wohl, dass die Belange der sterblichen Völker sie wenig interessieren. Für die Drachen läuft Zeit in anderen Maßstäben ab. Sie können mit den noch jungen Völkern und ihrer kurzlebigen Hektik wenig anfangen.

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